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McLaren beherrscht den Grand Prix in Miami: Verstappen verpasst Podiumsplatz

Miami – Oscar Piastri (24) sicherte sich erneut den Sieg beim Großen Preis von Miami und festigte damit seine Führung in der Formel 1-Weltmeisterschaft.

Der aufstrebende Formel-1-Star ließ sich vom Publikum feiern und verneigte sich tief vor seinem Team. Motorsportfans müssen sich immer mehr an den Namen Oscar Piastri gewöhnen.

Obwohl Max Verstappen (27) als frischgebackener Vater keineswegs an Tempo eingebüßt hat, findet der amtierende Weltmeister mit seinem Red-Bull-Team weiterhin keine überzeugende Antwort auf die starke McLaren-Leistung und die gleichbleibende Konstanz Piastris.

Beim erneuten Triumph von Piastri vor seinem Teamkollegen Lando Norris (25) belegte Polesetter Verstappen trotz intensiver Gegenwehr nur Rang vier und muss in der Fahrerwertung langsam den beiden McLaren-Fahrern Platz machen. Auf den dritten Platz kam Mercedes-Pilot George Russell.

Mit seinem dritten Sieg in Folge und dem insgesamt vierten Erfolg der Saison erhöhte Piastri sein Punktekonto auf 131. Der Vorjahressieger in Miami, Norris, folgt mit 115 Punkten, während Verstappen nach dem ersten Viertel der Saison mit 99 Zählern aktuell Dritter ist.

Im Ziel betrug der Rückstand des viermaligen Weltmeisters auf Piastri über 39 Sekunden.

„Mein Ziel war es, das Rennen zu gewinnen, und das habe ich geschafft“, erklärte Piastri. „Dennoch gibt es immer noch Bereiche, an denen wir arbeiten können. Vor zwei Jahren waren wir hier definitiv das langsamste Team und wurden sogar zweimal überrundet. Jetzt sind wir vorne – das ist das Ergebnis harter Arbeit in der Fabrik.“

Nico Hülkenberg (37) setzte im unterlegenen Sauber auf Regen und blieb lange auf der Strecke, doch der erhoffte Niederschlag blieb aus – und somit auch die Gelegenheit für den erfahrenen Piloten, seltene WM-Punkte zu sammeln. Der Emmericher überquerte die Ziellinie auf Platz 14.

Das Ferrari-Duo Charles Leclerc (27) und Lewis Hamilton (40) belegte die Positionen sieben und acht; die Scuderia hält sich damit weiterhin im Mittelfeld der Tabelle.

Verstappens Partnerin Kelly Piquet (36), Tochter des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet (72), brachte in dieser Woche die kleine Lily zur Welt. Aufgrund dessen reiste Verstappen verspätet nach Miami an, erlebte am Samstag ein enttäuschendes Sprintrennen mit Platz 17, sicherte sich aber nur wenige Stunden später die Pole-Position für das Hauptrennen.

Halb scherzhaft meinte Sprint-Sieger Norris: „Ich hatte gehofft, dass Max als Vater langsamer wird, aber offensichtlich ist das nicht der Fall.“

Vor dem Grand Prix richteten die Fahrer ihre Blicke eher in den Himmel als auf die Strecke. Das Rennen der Nachwuchsserie F1 Academy, das Teil des Rahmenprogramms war, wurde wegen starken Regens abgesagt.

Zwei Stunden vor dem Start veröffentlichte der Automobilweltverband FIA ein ausführliches Protokoll für den Fall, dass Gewitterzellen die Rennstrecke erreichen sollten. Die Meteorologen schätzten die Wahrscheinlichkeit für heftigen Regen auf etwa 50 Prozent.

In der ersten Kurve verteidigte Verstappen seine Führung energisch gegen Norris, der auf Platz sechs zurückfiel und die Fahrweise des Niederländers kritisierte. Die Szene wurde überprüft, Verstappen blieb jedoch straffrei.

Profiteur dieses Duells war der von Startplatz drei ins Rennen gegangene Andrea Kimi Antonelli – seit Freitag der jüngste Pole-Setter der Formel-1-Historie mit 18 Jahren –, der die zweite Position aber nur vier Runden gegen Piastri verteidigen konnte.

Am Ende belegte der Mercedes-Nachwuchsfahrer Rang sechs. Der 24-jährige Australier Piastri setzte Verstappen enorm unter Druck, der sich hartnäckig verteidigte. In Runde 14 verbremste sich Verstappen und musste seinen Verfolger passieren lassen. Drei Runden später überholte auch Norris den Weltmeister – Piastri hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits acht Sekunden abgesetzt.

Während weiterhin spekuliert wurde, ob Regen einsetzen würde, ging Verstappen in der Rennmitte als erster aus dem Spitzentrio an die Box, bekam neue Reifen und hatte Pech, als wenige Runden später ein virtuelles Safety-Car ausgerufen wurde, wodurch auch George Russell beim Reifenwechsel an ihm vorbeifahren konnte.